Schiff gefunden …

– und was nun?

In Südspanien fanden wir Ende 2010 nun unser Schiff. Die Preisverhandlungen liefen  zügig, denn der Eigner wollte verkaufen. Trotz zahlreicher Schiffsbesichtigungen sind wir keine Experten. Und besonders Stahlschiffe haben ihre ganz eigenen Tücken. Die Gefahr droht von innen, in Form von Rost. Einfach in die Bilge gucken, ist natürlich immer gut. Aber ein Ultraschall des Rumpfes ergibt eine zuverlässigere Auskunft über den tatsächlichen Zustand. Das heißt auch, raus aus dem Wasser, rauf aufs Land.

Sucht man im Internet maritime Experten, kommt eine beachtliche Anzahl von ihnen ans Licht. Wir engagierten Gwilym Harris-Evans, der uns von einem englischen Eignerpaar in Faro persönlich empfohlen wurde. Kontakt Gwilym

Ein super Tipp! Gwilym nahm sich zwei Tage Zeit und untersuchte unser Schiff auf Herz und Nieren. Außerdem beantwortete er jede noch so dümmliche Frage und hatte massenweise gute Rat- und Vorschläge parat.

Die Kosten des Gutachtens gehen zu Lasten des Käufers. Allerdings versteht sich ein Surveyor auch als Kaufpreisberater, denn die von ihm entdeckten Mängel wirken oft preismindernd. Ein echter Experte ist übrigens versichert, denn er haftet für die Richtigkeit seiner Expertise, die ‘wasserdicht’ sein muss. Sprich, übersieht er Probleme, die uns in Seenot bringen, ist er dran! Der Allgemeinzustand des Schiffes und alle wichtigen Punkte werden in einem umfassenden Bericht festgehalten.

Fazit: Die Ultraschall-Untersuchung verrät beste Werte am Rumpf, jedoch werden die Batterien für tot, das Ruder als zu schwergängig und einiges an Technik für antiquiert befunden. Der Tretmaster muss ebenfalls runter und die Verfärbungen am Teak im Cockpit verweisen auf Rost.

Die Seeventile bewegen sich nicht einen Inch und beide Toiletten pumpen schlicht Nichts. Das Frigo-System funktioniert auch nicht, das Gas geht flöten. Außerdem schwimmt eine undefinierbare ‘Brühe’ in der Bilge, denn viele der alten Schläuche sind porös. Außerdem leckt der Wassermacher.  Ein eleganter Weinkorken verschließt  einen karierten Schlauch unterhalb der Bodenbretter in der Eignerkoje. Wo bitte befindet sich das andere Ende? Im legendären Seemannsfass gefüllt mit Rum?

Es gibt also mehr Arbeit als wir erwartet hatten. Na denn, irgendwas ist ja immer!

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